
Unternehmensbezogene Beihilfen
Ein wesentlicher Bestandteil dieser Beihilfen stellt eine Entlohnung für die von der Gesellschaft erwarteten Gemeinwohlleistungen dar. Ohne diese Honorierung wäre ein Großteil der Betriebe nicht überlebensfähig und unsere intakte Kulturlandschaft in weiten Teilen gefährdet.
Die unternehmensbezogenen Beihilfen betrugen im Wirtschaftsjahr (WJ) 2016/2017 durchschnittlich 25.395 € je Haupterwerbsbetrieb. Das waren 9 % weniger als im Vorjahr. Die Agrardieselerstattung fiel im Mittel aller Haupterwerbsbetriebe um 7 % höher aus als im Vorjahr, die Ausgleichszulage um durchschnittlich 7 %. Die Prämien für umweltgerechte Agrarerzeugung stiegen in den Haupterwerbsbetrieben im Mittel um 21 %.
Im Durchschnitt aller Haupterwerbsbetriebe entfielen 73 % der Beihilfen auf die EU-Direkt-zahlungen. Weiterhin bedeutsame Zuwendungen waren die Prämien für umweltgerechte Agrarerzeugung (18 %) und die Ausgleichszulage (8 %).
Der Anteil der unternehmensbezogenen Beihilfen am Unternehmensertrag betrug 9 %, der Anteil am Gewinn 48 %.
Unternehmensbezogene Beihilfen nach Betriebsformen im Wirtschaftsjahr 2016/2017
Merkmal | Einheit | Ackerbau | Milchvieh | Sonstiger Futterbau | Veredlung | Weinbau | Sonstige Dauer-kulturen | Verbund-betriebe | Insgesamt |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Anteil an der Gesamtheit | % | 11,6 | 49,6 | 20,2 | 6,0 | 0,5 | 0,3 | 11,9 | 100 |
Betriebsgröße | ha LF | 74,74 | 51,35 | 61,09 | 65,82 | 12,60 | 15,95 | 76,94 | 59,42 |
Vergleichswert | €/ha LF | 749 | 557 | 611 | 690 | (283) | 307 | 678 | 609 |
Gewinn | €/Unt. | 86.402 | 50.431 | 33.371 | 84.739 | 42.288 | 11.618 | 46.573 | 52.605 |
Unternehmensertrag | €/Unt. | 309.381 | 220.231 | 265.909 | 493.158 | 165.805 | 150.222 | 334.630 | 268.906 |
Ausgleichszulage | €/Unt. | 518 | 2.889 | 1.958 | 831 | (7) | (12) | 1.406 | 2.089 |
Agrardieselerstattung | €/Unt. | 2.746 | 2.110 | 2.287 | 2.375 | 325 | 179 | 2.641 | 2.274 |
Zinszuschüsse | €/Unt. | (36) | 173 | (44) | 98 | (15) | 0 | (91) | 115 |
Investitionszuschüsse ohne Zinszuschüsse | €/Unt. | (77) | 2.474 | (892) | (2.639) | (4.454) | (95) | (107) | 1.619 |
Beihilfen pflanzliche Produktion | €/Unt. | (26) | (94) | (235) | (36) | (8) | 0 | (38) | (103) |
Zuschüsse Tierproduktion | €/Unt. | (10) | 379 | (124) | 1.057 | 0 | 0 | (298) | 311 |
EU-Direktzahlungen | €/Unt. | 23.093 | 16.109 | 19.098 | 19.997 | 4.449 | 3.087 | 23.199 | 18.436 |
Prämien für umweltgerechte Agrarerzeugung | €/Unt. | 3.222 | 4.562 | 5.343 | 3.138 | 1.420 | (813) | 4.712 | 4.451 |
Summe Beihilfen | €/Unt. | 24.687 | 25.404 | 25.881 | 25.328 | 9.272 | 2.948 | 27.233 | 25.395 |
Veränderung gegenüber 2015/2016 | % | –16,8 | –4,7 | –10,3 | –8,4 | 29,4 | –31,4 | –15,1 | –8,9 |
Beihilfen am Unternehmensertrag | % | 8,0 | 11,5 | 9,7 | 5,1 | 5,6 | 2,0 | 8,1 | 9,4 |
Beihilfen am Gewinn | % | 28,6 | 50,4 | 77,6 | 29,9 | 21,9 | 25,4 | 58,5 | 48,3 |
Bei den Ackerbaubetrieben blieben die EU-Direktzahlungen je Unternehmen auf dem Niveau des Vorjahres, die Zuwendungen für umweltgerechte Agrarerzeugung nahmen leicht zu (+2 %), ebenso die Agrardieselerstattung (+4 %). In den Ackerbaubetrieben bestehen die Beihilfen zu 94 % aus den EU-Direktzahlungen.
Bei den Milchviehbetrieben nahm die Summe der Beihilfen um durchschnittlich 5 % gegenüber dem Vorjahr zu. Die Zuwendungen für umweltgerechte Agrarerzeugung stiegen um 34 %. Ebenfalls positiv wirkte sich die höhere Agrardieselerstattung (+9 %) aus. Die EU-Direktzahlungen waren in den Milchviehbetrieben mit 63 % die bedeutendste Zuwendungsform; sie nahm um 3 % gegenüber dem Vorjahr zu.
Die Ausgleichszulage hatte in den Milchviehbetrieben mit durchschnittlich 2.889 € je Unternehmen einen Anteil von 11 % an den gesamten Beihilfen. Die Milchviehbetriebe befinden sich zu einem höheren Anteil als andere Betriebsformen in benachteiligten Gebieten; daher ist die Ausgleichszulage für diese Betriebsgruppe von größerer Bedeutung.
Die sonstigen Futterbaubetriebe (ohne Milchvieh) erhielten nach den Verbundbetrieben den zweithöchsten Betrag an staatlichen Beihilfen aller Betriebsformen. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Summe der Beihilfen durchschnittlich um 10 % ab. Die EU-Direktzahlungen hatten dabei mit einem Anteil von 74 % einen vergleichsweise hohen Stellenwert.
Im Durchschnitt der Veredelungsbetriebe nahm die Summe der Beihilfen gegenüber dem Vorjahr um 8 % ab. In den Veredelungsbetrieben entfielen durchschnittlich 79 % der Zuwendungen auf die EU-Direktzahlungen.
Die vielseitiger wirtschaftenden Verbundbetriebe erhielten mit durchschnittlich 27.233 € den höchsten Betrag bei den staatlichen Beihilfen. Diese Zuwendungen verringerten sich gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 15 %. In dieser Betriebsgruppe waren die EU-Direktzahlungen, die Agrardieselerstattung und die Prämien für umweltgerechte Agrarerzeugung die wichtigsten Beihilfeformen.
In den Weinbaubetrieben und den sonstigen Dauerkulturbetrieben tragen die Beihilfen ebenfalls zum wirtschaftlichen Erfolg bei. Diese Betriebe erhalten in der Summe die geringsten staatlichen Zuwendungen. Lediglich 6 % bzw. 2 % des Unternehmensertrages bestanden aus Beihilfen. Die EU-Direktzahlungen bildeten dabei den wichtigsten Posten.